Rezension: Internationales Zivilverfahrensrecht (Linke/Hau)

Das internationale Zivilverfahrensrecht gewinnt seit einigen Jahren an Bedetung. Globaler Handel, der bis weit in die Verbraucherebene hineinreicht, wirft eine Vielzahl zivilprozessualer Fragen auf, die sich insbesondere um die internationale Gerichtsbarkeit drehen. Da es an einer europaweit einheitlichen Zivilprozessordnung fehlt, wird es wohl noch einige Zeit „Baustellen“ geben, die insbesondere durch Richterrecht beackert werden. Als Lehrbuchklassiker in diesem Bereich wird Studierenden meist der Titel von Haimo Schack empfohlen. Jedoch wird dieses Buch von vielen als etwas schwergängig (wenngleich umfassend und daher ebenfalls empfehlenswert) empfunden. Aus diesem Grund möchten wir an dieser Stelle das von Linke/Hau verfasste Lehrbuch vorstellen.

Studierende beschäftigen sich mit dem internationalen Zivilverfahrensrecht (auch internationales Zivilprozessrecht genannt) insbesondere im Rahmen des Schwerpunktstudiums. Wichtig sind bereits einigermaßen vertiefte Kenntnisse der deutschen ZPO.

In der IZVR-Klausur werden mit großer Wahrscheinlichkeit eine oder mehrere Fragen zur internationalen und/oder örtlichen Gerichtsbarkeit gestellt. Wo verklagt man als deutscher Kaufmann einen französischen Geschäftspartner, mit dem man in New York einen Kaufvertrag geschlossen hat? Und wie verhält es sich, wenn eine Immobilie im Spiel ist, die in Italien belegen ist. Und welche Besonderheiten gelten für deliktische Fälle? Diese Fragen werden in dem Lehrbuch anhand verständlicher Beschreibungen erklärt. Das bedeutende Thema „autonomes Recht“ kommt ebenfalls nicht zu kurz. Die Rechtsquellen (relevant ist insbesondere die EUGVO bzw. bald die Brüssel-Ia-Verordnung) werden ebenfalls umfassend dargestellt. Wohl weniger (klausur)relevant für Studierende sind die familienrechtlichen Ausführungen. Hingegen spielen diese in der Praxis eine große Rolle, weshalb deren Thematisierung in diesem Buch seine Daseinsberechtigung besitzt.

Fazit: Eine Klausurvorbereitung, die allein auf vorliegendem Lehrbuch basiert, ist wohl nicht ausreichend. Allein deshalb, weil es an Fallbeispielen fehlt (ein paar wenige sind jedoch enthalten). Auch fehlt es dem Lehrbuch an einigen Stellen an Tiefe. Als Ergänzung und zur Orientierung neben der Vorlesung, bei der nicht immer alles auf Anhieb klar ist, ist dieses Lehrbuch aber in jedem Fall zu empfehlen.

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