Rezension: Rechtssoziologie (Rehbinder)

Mit dem Fachgebiet der Rechtssoziologie kommen Studierende der Rechtswissenschaften eher selten in Berührung. Vom Schwerpunktstudium und rudimentären Erstsemestervorlesungen einmal abgesehen. Dennoch lohnt es, sich mit Rechtssoziologie und damit dem Zustandekommen von Recht als Ergebnis gesellschaftlicher Prozesse und Machtverhlätnisse, zu beschäftigen. Diese Titelempfehlung zielt weniger auf die Vorbereitung zum Staatsexamen als vielmehr auf die Erlangung wertvollen Hintergrundwissens ab.

Der in der achten Auflage erschienene Titel von Prof. Dr. Manfred Rehbinder ist das Standardwerk der Rechtssoziologie und geht im ersten Kapitel einführend auf den Forschungsbereich des lebenden Rechts ein. Lesenswert ist auch das Unterkapitel Normfindung mit Erläuterungen zur teleologischen Auslegung sowie der Zusammenhang mit der Rechtspolitik.

Die Bildung von Rechtsstrukturen hängt maßgeblich wiederum von der jeweiligen Gesellschaftsstruktur ab. Diesem Themenkomplex widmet Rehbinder ein ganzes Kapitel.

Das Recht ist nur so gut wie es effektiv durchgesetzt werden kann. Auch darin gibt es zahlreiche rechtssoziologie Gesichtspunkte, die ausführlich erläutert werden.

Ein großes Thema ist auch die Soziologie der Justiz, ausgehend von der Entwicklung der Justizforschung seit ihrem Wiedereinsetzen nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch auf die soziologischen Aspekte innerhalb eines Gerichtsverfahrens wird eingegangen.

Abgerundet wird das Werk mit dem Kapitel „Soziologie der Gesetzgebung“ mit ihrem zentralen Punkt der Reaktion auf Regelungsbedürfnisse im demokratischen Gesamtkontext.

Fazit: Ein guter Titel für all jene, die in die Rechtssoziologie „hineinschnuppern“ möchten und die gesellschaftliche Basis der Entstehung von Recht verstehen möchten.

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